Liebe

22.03. – 29.06.2014

Bis zur Moderne war die Liebe in den Künsten ein zentrales Thema. Doch in der zeitgenössischen bildenden Kunst scheint die Liebe – verglichen mit anderen zentralen Lebensthemen wie Politik, Arbeit, Macht – eher selten vorzukommen. Womöglich liegt die künstlerische Zurückhaltung gegenüber einem Lebensbereich, der für beinahe jeden Menschen von zentraler Bedeutung ist, auch in einem wesentlichen Unterschied zwischen Liebe und Kunst begründet: Während die Liebe Einigung sucht, strebt die Kunst nach Differenz. Liebe mildert Unterschiede, Kunst betont sie. Wo die Liebe Wohlwollen erzeugt, sucht die Kunst Reibung. Liebe stiftet Identität, Kunst stellt sie in Frage. So ist es bei näherer Betrachtung also weniger erstaunlich, dass zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler eher Distanz zur Liebe wahren.
Die Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum näherte sich gerade deswegen anhand von 26 Künstlerpositionen von den 1970er Jahren bis heute dem seltenen Thema in der Kunst der Gegenwart.

Kuratorinnen: Barbara J. Scheuermann mit Cathrin Langanke