Are you talking to me?

29/04 – 02/08/2015 

Mit der Einladung von neun KünstlerInnen/ Künstlerkollektiven zielte "Are you talking to me?" darauf ab, verschiedene Künstlerpositionen zu versammeln, die sich mit der Beziehung zwischen Kunstinstitutionen und Publikum auseinandersetzen. Das Projekt sollte einen Erfahrungsraum schaffen, in dem die Aufmerksamkeit auf die gesellschaftlichen Vorstellungen von Kommunikation, Denken und gemeinsamem Handeln in einer globalisierten Welt gerichtet wird. Die Kunstinstitution ist somit nicht nur ein Ort gesellschaftlicher Ereignisse, an dem das Publikum passiver Beobachter oder Empfänger ist, sondern auch einer, an dem öffentliche Denkprozesse und Handlungen stattfinden können, die von den Mitarbeitern, den Künstlern sowie von den Besuchern gestaltet werden. Sie wirft Diskurse auf, die akute gesellschaftliche Themen reflektieren, und lässt so gleichzeitig einen Raum für Diskussion und Kommunikation entstehen.

Insbesondere die Globalisierung und ihre Mechanismen haben eine weltweite Migration ausgelöst, die unsere Vorstellung von Zugehörigkeit und Öffentlichkeitsmerkmalen verändern. Diese entspricht aber alles andere als Habermas’ Ideal eines homogenen und harmonischen Raums, sondern ist vielmehr von Gemeinschaften mit unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen geprägt. In Bezug auf diese Veränderungen ist es für eine Kunstinstitution eine Herausforderung und gleichzeitig aber auch eine Notwendigkeit, ihre Position in der Öffentlichkeit zu überdenken und ihre Beziehung zum Publikum zu definieren. Indem Großzügigkeit und Gastfreundlichkeit, ebenso wie eine Aufmerksamkeit gegenüber den Interessen der Gemeinschaften und ihren kollaborativen Potentialen vermittelt werden, kann die Kunstinstitution ein Ort werden, an dem der Besucher eingeladen wird, ein gleichberechtigter Gesprächspartner zu sein. Die Ausstellung bestand aus zwei Teilen: So entwickelten die eingeladenen Künstler und Künstlergruppen in einem Zeitraum von drei Monaten Projekte, die nach und nach im Museum zusammengetragen wurden. Die KünstlerInnen von Are you talking to me? präsentierten verschiedene Möglichkeiten der Interaktion mit / in der Kunstinstitution: Performativ, räumlich, humorvoll, manchmal provokativ und luden die Besucher dazu ein, diese gemeinsam zu erkunden.


Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:  Bik Van der Pol, Johanna Billing, Banu Cennetoğlu & Yasemin Özcan, Etcetera, Maider López, Ahmet Öğüt, Sophia Tabatadze, Katarina Zdjelar

Kuratorin: Öykü Özsoy