Das Wilhelm-Hack-Museum beherbergt eine vielfältige Sammlung mittelalterlicher, moderner und zeitgenössischer Kunst mit rund 10.000 Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen, Grafiken, Multiples, Künstlerbüchern und -schallplatten.

Einen zentralen Pfeiler bildet die Stiftung des Kölner Sammlers Wilhelm Hack im Jahr 1973. Seine Sammlung umfasst Teile des prähistorischen Gräberfundes bei Gondorf an der Mosel, mittelalterliche Werke sowie eine erstrangige Auswahl an Kunstwerken des 20. Jahrhunderts. Mit Gemälden von Kasimir Malewitsch, Ljubow Popowa, Robert Delaunay, August Macke, Piet Mondrian und Bart van der Leck zeichnet letztere insbesondere die Entwicklung der geometrisch-abstrakten Kunst nach.

Diese Werke bereichern in hohem Maß die städtische Sammlung, deren Aufbau im späten 19. Jahrhundert begonnen wurde. Ihr Schwerpunkt liegt zum einen auf Werken pfälzischer und bayrischer Künstler, darunter Arbeiten von Albert Haueisen und Max Slevogt. Zum anderen wurden ab den 1950er-Jahren verstärkt Gemälde und Papierarbeiten aus dem Umfeld des Expressionismus gesammelt. Hierzu gehören zentrale Werke von Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Erich Heckel und Max Beckmann. Nach der Eröffnung des Museumsbaus 1979 erfolgte eine neue Ausrichtung der städtischen Sammlungstätigkeit: Der Fokus wurde auf die geometrische Abstraktion der Nachkriegszeit gelegt. Besonders in den 1980er und 1990er Jahren wurde der Bereich der Konkreten Kunst mit Arbeiten von Max Bill, Verena Loewensberg, François Morellet und Vera Molnar aufgebaut.

Mit der Schenkung des Düsseldorfer Rechtsanwalts Heinz Beck gelangten 1989 zentrale Arbeiten der Pop Art und der Fluxus-Bewegung in die Sammlung. Konzentriert auf die Auflagenkunst der 1960er- und 1970er-Jahre umfasst sie Druckgrafiken, Multiples, Künstlerbücher und -schallplatten von Andy Warhol, Richard Hamilton, Gerhard Richter, Mary Bauermeister, Robert Filliou und Ed Ruscha.

Weitere Schenkungen – etwa durch die Künstlerin Senta Geißler im Jahr 2001 – sowie Ankäufe ermöglichen die systematische Erweiterung der Sammlung bis in die Gegenwart. Im Bereich der zeitgenössischen Kunst gelangten unter anderem Werke von Tatjana Doll, Anton Henning, Alice Musiol und Carsten Nicolai ans Wilhelm-Hack-Museum.

Seit 2009 werden die Sammlungsräume jährlich neu eingerichtet – stets mit wechselnden thematischen Schwerpunkten, um neue Blicke auf die Kunstwerke zu eröffnen. Innerhalb der Sammlungspräsentationen bilden die Kabinettstücke eine eigene Ausstellungsreihe, in der vor allem Arbeiten auf Papier vorgestellt werden. 

 

Header: Ausstellungsansicht aus "Abstrakte Welten. Zwischen Expressionismus und Konsturktivismus" vom 26/01/2020 bis 13/09/2020.

Headerfoto- © Sarah Hähnle / VG Bild-Kunst Bonn, 2021: Leni Hoffmann, Martin Creed, Frantisek Kupka