Kabinettstücke: Traum und Wirklichkeit

06/04-09/07/2023

Der Surrealismus ist eine künstlerische und literarische Bewegung, die ihre theoretischen und philosophischen Grundlagen in dem 1924 von dem französischen Schriftsteller André Breton veröffentlichten Manifest des Surrealismus fand. Inspiriert von den Ideen Sigmund Freuds, der glaubte, dass das Unterbewusstsein die Quelle der Kreativität sei und dass wir durch die Erforschung unserer Träume und Wünsche Einsicht in unser wahres Selbst gewinnen könnten, erforschten die Surrealist*innen das Irrationale und Unbewusste durch das, was sie automatisches Schreiben (Écriture automatique) nannten, die Verwendung von Collagen und den Zufall. 
Der deutsche Maler und Grafiker Willi Baumeister (1889-1955) hatte eine komplexe Beziehung zum Surrealismus. Er war kein Mitglied der surrealistischen Bewegung, interessierte sich aber für die Ideen und Techniken der Surrealist*innen. In Baumeisters Werk finden sich Elemente des Surrealismus wie traumartige Bilder und abstrakte Formen. Gleichzeitig bewahrte sich Baumeister seine Unabhängigkeit von der Bewegung und entwickelte seinen eigenen, einzigartigen Stil der abstrakten Malerei.